Schwalben

Wissenswertes über Schwalben (Hirundinidae)

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Als Kulturfolger gehören die eleganten Schwalben – und auch die Mauersegler – eigentlich in jedes Dorf, auf jeden Bauernhof, in stadtnahe Wohngebiete und in die Städte selbst. Man sieht sie jedoch immer seltener; sie sind zu Sorgen- kindern der Naturschützer geworden. Doch nur wenigen Tierarten kann mit so einfachen Mitteln geholfen werden wie den Rauch- und Mehlschwalben und den Mauerseglern. Der Grund dafür liegt in der engen Bindung dieser Vögel an den Menschen und seine Gebäude

Vier Schwalbenarten gibt es in Mitteleuropa, die bekanntesten sind wohl die Rauchschwalbe und die Mehlschwalbe. Die Oberseite der Rauchschwalbe glänzt schwarzblau, die Unterseite ist rahmweiß gefärbt. Stirn, Kinn und Kehle sind kastanienrot. Kennzeichnend für die Rauchschwalbe sind die stark ver- längerten äußeren Schwanzfedern. Im Frühling kommt sie – wie die Mehl- schwalbe – aus ihrem afrikanischen Winterquartier zu uns zurück. Ihr Nest baut sie in der Regel an Balken, Vorsprüngen oder an der Wand in Ställen, Scheunen und anderen Gebäuden, selten draußen

Der Bestand der Rauch- und Mehlschwalbe ist in den letzten Jahrzehnten zu- rückgegangen. Der Hauptgrund für diese traurige Entwicklung liegt in den zu- nehmenden Schwierigkeiten der Schwalben, geeignete Nist- beziehungswei- se Brutplätze zu finden. Für die Rauchschwalbe sind heute in vielen Ställen keine Einflugmöglichkeiten mehr vorhanden. Auch gibt es infolge des Rück- gangs der Viehhaltung und zunehmender Hygiene vielerorts wenig Fliegen, mit denen die Vögel ihre Jungen ernähren könnten. Die Umstellung der Land- wirtschaft auf intensiv bewirtschaftete, oft mit Pestiziden behandelte Felder hat ebenfalls für Nahrungsengpässe beim Insektenfresser Schwalbe gesorgt. Ein wichtiger Grund für allgemeine Wohnungsnot der Vögel sind die massenhaft vorgenommenen Sanierungen von Wohnhäusern der Menschen. So ver- schwinden in unseren Städten ganze Mauerseglerkolonien. Die Mauersegler fliegen dann bis zur Erschöpfung ihre noch im vorangegangen Jahr vorhande- nen Brutplätze an, finden sie aber verschlossen.

Öffnungen:
Für die Rauchschwalbe sollten Fenster und andere Öffnungen von Ställen und Scheunen offengehalten werden.

Kotbrettchen:
Wegen der Verunreinigungen, die man nicht dulden möchte, werden immer wieder Schwalbennester entfernt. Die Zerstörung der Nistplätze von Vögeln ist aber nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, und es ist leicht, den Stein des Anstoßes zu beseitigen. Ein 40 Zentimeter langes und 20 Zentimeter brei- tes Brettchen wird mindestens 30 Zentimeter unterhalb des Nestes befestigt und fängt den Kot auf.

Schwalbenbrettchen:
An glatten Wänden können die Schwalben ihre Nester kaum befestigen. Mit an der Mauer befestigten aus einfachen Brettchen hergestellten, oben offenen Kästchen (12 × 12 cm Grundfläche und 2,5 cm Höhe) lassen sich Nisthilfen anbieten.

Pfützen:
Die Schwalbennester bestehen aus Ton, Lehm und Schlamm. Da es oft an diesem Material mangelt, kann schon die Anlage von Pfützen hilfreich sein. An einer Stelle mit möglichst lehmigem Boden wird eine Mulde ausgekratzt und täglich mit Wasser aufgefüllt; bei ungeeignetem Boden kann man das „Bau- material“ aus einer Lehmgrube beschaffen. Auch am Rande eines Garten- teichs könnte feuchter Lehm zur Verfügung gestellt werden.

Stützbrettchen:
Bei ungeeignetem Nistmaterial kann es, besonders in trockenen Jahren, pas- sieren, dass Nester wegbrechen. Hier helfen kleine Stützbretter, die unter dem Nest angebracht werden, ohne die Vögel zu stören.

Kunstnester:
Dort, wo es den Schwalben nicht möglich ist, ausreichend Lehm für ihre Nes- ter zu finden, empfiehlt sich das Anbringen von Kunstnestern. Sie sind im Fachhandel erhältlich.

Nisthöhlen für Mauersegler:
Gehen bei Sanierungen von Gebäuden Brutplätze verloren, muss nach dem Gesetz ein Ausgleich geschaffen werden. Eine einfache Lösung für den Mau- ersegler ist das Anbohren hohler Gesimskästen an den sanierten Gebäuden. Die Löcher sollten einen Durchmesser von 5 Zentimetern haben und nicht zu dicht nebeneinander liegen.

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